
Am Mittwoch, 10.04.2025 fand im alten Bauhof Herringen die mit 83 Anwesenden sehr gut besuchte Veranstaltung „Freie Fahrt für Fische – Chancen und Herausforderungen der Gewässerdurchgängigkeit“ statt. Diese Veranstaltung, organisiert von der SPD, dem NABU und dem Sportfischerverein Hamm e. V., hatte das Ziel, die Herausforderungen und Chancen der Gewässerdurchgängikeit zu diskutieren, insbesondere im Hinblick auf die Lippe und ihre Nebengewässer.
Nach der Begrüßung und den einleitenden Worten durch Justus Moor (SPD MdL NRW) eröffne Dr. Oliver Schmidt-Formann (Referatsleiter Flussgebietsmanagement/Gewässerökologie, Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW) die Reihe der Vorträge mit einem umfassenden Beitrag zur Durchgängikeit von Gewässern und die Abhängikeiten zur Entfernung der 5 problematischen Wehre in der Lippe. Er legte dabei den Fokus auf das Wehr Stockum und den Ökologischen Zustand der Lippe und seine Nebengewässer. Seine Ausführungen verdeutlichten die Notwendigkeit, die Durchgängigkeit für u. a. aquatische Lebewesen zu verbessern.
Im folgenden Vortrag von Dr. Margret Bunzel-Drüke (Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e. V.) ging es um eine Maßnahmenanalyse zum Fischbestand der Lippe. In ihrem Vortrag hob sie hervor, dass Fische als Indikatoren für ökologische Probleme fungieren. Sie wies darauf hin, dass in der Lippe bestimmte Fischarten, wie die Nase, aufgrund der vorhandenen 5 problematischen Wehre nicht in der Lage sind, ihre Wanderung vollständig zu vollziehen. Das Ziel muss eine frei fließende Lippe sein, die den Lebensraum der Fische und die ökologie des Gewässers verbessert.
Der Energiegewinn durch das Wasserkraftwerk in Stockum ist minimal, so Frau Dr. Bunzeldrücke, dass dies anders, mit deutlich weniger Beeintzrächtigung der Natur, geschehen könnte. Ein Windkraftwerk könnte alle Wasserkraftanlagen an der Lippe ersetzen. Dieses Kraftwerk hat deutlich weniger Einfluss auf die Natur.
Im letzten Vortrag sprach Dr. Mario Sommerhäuser über die Gewässergüte und Sauberkeit der Lippe. Er thematisierte dem Um- und Rückbau der Lippe zu einem frei fließenden Fluss und die negativen Auswirkungen der Wehre auf die Natur. Besonders das Wehr Stockum wurde als Beispiel für die Herausforderungen genannt. Weiter berichtete Dr. Mario Sommerhäuser über die bisherigen Maßnahmen zum Rückbau des Wehr Stockum uund die noch erforderlichen Schritte in diesem langwierigen Prozess.
Oberbürgermeister der Stadt Hamm Marc Herter schloss die Vortragsreihe mit einer Stellungnahme ab. Er bekräftigte die Unterstützung der Stadt Hamm für das Vorhaben, das Wehr Stockum zu entfernen. Herter betonte, dass die Produktion von Strom nicht um jeden Preis erfolgen dürfte und dass ein Rückbau der Wehre, insbesondere des Wehr Stockum, das Ziel sein muss.
Der gemeinsame Konsens der Veranstaltung war, dass der Rückbau der Wehre, insbesondere des Wehr Stockum, eine realistische und notwendige Maßnahme darstellt, um die Gewässerdurchgängigkeit zu verbessern und die ökologischen Bedingungen in der Lippe zu fördern. Die Anwesenden zeigten sich optimistisch, dass durch die Umsetzung dieser Maßnahmen eine positive Entwicklung für die Fischbestände und die gesamte Gewässerökologie erreicht werden kann.
Die Veranstaltung bot eine wertvolle Plattform für den Austausch von Ideen und Informationen und unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren für den Schutz und die Verbesserung der Gewässer.







